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TRANSAKTIONSANALYSEDie Transaktionsanalyse des Psychologen Eric Berne bietet eine Möglichkeit, Kommunikation auf der Beziehungsseite zu untersuchen. Sie geht davon aus, dass sich in jeder Persönlichkeit drei verschiedene Schichten des Ichs entwickeln: Kindheits-Ich, Eltern-Ich und Erwachsenen-Ich. Wenn Menschen kommunizieren, sprechen sie jeweils ein bestimmtes Ich an. Im Kindheits-Ich sind alle Erfahrungen und vor allem Gefühle aufgezeichnet, die das Kind in den ersten fünf Lebensjahren machte und erlebte. Zum Kindheits-Ich gehören unsere Triebe, Wünsche, Neugier, Kreativität, aber auch alle Reaktionen, die wir in den ersten fünf Lebensjahren eingesetzt haben, um mit den Anforderungen der Umwelt und der Eltern fertig zu werden. Wenn ein Mensch von Gefühlen gepackt wird, hat sein Kindheits-Ich die Führung übernommen. Es kann sich in dreifacher Gestalt zu Wort melden: natürlich (ausgelassen, verspielt, spontan); angepasst (brav, unterwürfig) oder rebellisch (trotzig, patzig, wehleidig). Das Eltern-Ich setzt sich aus dem zusammen, was das Kind in den ersten fünf Lebensjahren an den Eltern beobachtet und erlebt hat. Im Eltern-Ich sammeln sich unkritisch alle elterlichen Vorschriften, Ermahnungen, Vorwürfe, aber auch Lob und Anerkennung (vergleichbar dem Über-Ich von Freud). Das Eltern-Ich hat zwei Aspekte: Entweder zeigt es sich kritisch-verurteilend-moralisierend oder aber fürsorglich. Das Erwachsenen-Ich urteilt, denkt, legt sich seine Handlungen zurecht und berücksichtigt auch die Handlungskonsequenzen. Ein gut ausgebildetes Erwachsenen-Ich lässt nur die Normen und Wertsetzungen aus dem Eltern-Ich zu, die noch heute adäquat erscheinen, und jene Teile aus dem Kindheits-Ich, die situationsangemessen sind. Die Ich-Zustände sind unterschiedlich ausgeprägt und können sich im Laufe unseres Lebens durch Erfahrungen, die wir machen, verändern. Treffen wir Entscheidungen, müssen Daten aus dem Kindheits-Ich, dem Eltern-Ich und dem Erwachsenen-Ich verarbeitet werden. Transaktionen sind Mitteilungen, die zwischen den verschiedenen Ich-Zuständen der Gesprächspartner ablaufen. Ein Gespräch besteht zumeist aus vielen einzelnen Transaktionen. Berne unterscheidet Komplementär-Transaktionen (wenn die Sender den gleichen Ich-Zustand ansprechen oder die Nachrichten einander ergänzen) und Über-Kreuz-Transaktionen. Sind die Botschaften stimmig (komplementäre Transaktion), kann sich die Kommunikation ungestört fortsetzen. Um die Kommunikation zu analysieren und mögliche Störungen aufzuspüren, kann die Kommunikation durch ein Diagramm dargestellt werden.
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